Schule und Lehrer

Morgenappell in einer Dorfschule auf unserer Wanderung zum Inle-See Bildung hat in der myanmarischen Gesellschaft einen sehr hohen Stellenwert. Das Bildungssystem ist jedoch evident unterfinanziert. Die neue Regierung misst der Reform des Bildungssystems, insbesondere der Qualitätssteigerung eine große Bedeutung zu. In Myanmar herrscht allgemeine Schulpflicht. Im Gegensatz zu offiziellen Angaben ist aber davon auszugehen, dass längst nicht alle myanmarischen Kinder die Grundschule abschließen und nur ein kleiner Teil weiterführende Schulen besucht. In abgelegenen Regionen gibt es zum Teil keine staatlichen Schulen. Die vielfach vorhandenen monastischen Schulen wiederum haben oft keine Mittel, um Lehrer zu bezahlen. Weniger als die Hälfte der Kinder schließt die Grundschule im dafür vorgesehenen Alter ab. Die Analphabetenrate liegt in Myanmar bei offiziell sechs Prozent. Diese Lehrer trafen wir in einem abgelegenen Bergdorf im Chin-Staat. Die Lehrer wurden nach dem Studium in diese Gegend entsandt und müssen für eine bestimmte Zeit hier unterrichten. Sie erhalten vom Dorf eine Hütte gestellt (man sieht sie am linken Bildrand), gleich neben der Schule. Sie wärmen sich vor dem Schlafengehen an einem Feuer auf. Heizung, fließendes Wasser, Strom alles dies ist in den Unterkünften nicht vorhanden. Doch Unicef hat für sauberes Wasser für das Dorf gesorgt und eine Wasserstelle angelegt. Ein harter Job mit vielen Entbehrungen. Morgens am Inle-See. Die Kinder rennen zur Schule. Ob sie spät dran sind oder ob sie laufen, weil ihnen kalt ist?
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